Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Leibniz Universität Hannover

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Diskussionspapiere - Hannover Economic Papers (HEP)

Chancengleichheit durch den Zweiten Bildungsweg? - Langfristige Arbeitsmarkterträge später Hochschulreife

Autor: Margret K. Sterrenberg
Nummer: 540, Oct 2014, pp. 61
JEL-Class: I21, J24, J31, J64

Abstract:
I analyze the long-term labor market returns after completing a higher education entrance (HEE) qualification as a qualified worker older than age 20 (Zweiter Bildungsweg), using data of the German National Educational Panel Study (NEPS). I use a Mincer-type equation, where the school-leaving and vocational qualification is modeled in detail together with the age of completing a subject-linked or general HEE qualification. There is evidence that HEE graduation up to the age 25 opens good chances to obtain the same long-term labor market returns as regular high school graduation. If HEE graduating occurs after the age 25, wage advantages - compared to a middle-level school graduation - are not reached on average any more. The results show a positive relation to employment at best for men, who complete their general HEE qualification from the age 26 to 30. Besides, 'second pathway' graduates use indirect labor market advantages of higher education less than regular high school graduates. These results are important for educational counselling, because the pathways to a HEE qualification as well as the age at graduation count for the chances in the labor market.

Zusammenfassung:
Die langfristigen Arbeitsmarkterträge nach einer späten Hochschulreife - ab dem 21. Lebensjahr als qualifizierte Erwerbstätige im Zweiten Bildungsweg - werden mit Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) für Deutschland untersucht. Die Analyse erfolgt anhand einer modifizierten Mincer-Gleichung, in der die schulische und berufliche Bildung sowie das Alter bei Abschluss einer (Fach-)Hochschulreife detailliert modelliert sind. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Abschluss einer Hochschulreife bis zum 25. Lebensjahr gute Chancen bietet, langfristig gleiche Arbeitsmarkterträge zu erreichen, wie über den Ersten Bildungsweg. Bei einem Abschluss nach dem 25. Lebensjahr werden Lohnvorteile - im Vergleich zu einem Mittleren Abschluss - im Mittel nicht mehr erreicht. Ein positiver Zusammenhang mit der Beschäftigung zeigt sich allenfalls für Männer, die im Alter von 26 bis 30 Jahren die allgemeine Hochschulreife nachgemacht haben. Außerdem nutzen Absolventen des Zweiten Bildungsweges indirekte Arbeitsmarktvorteile durch ein Studium deutlich weniger als Abiturienten des Ersten Bildungsweges, die schon in der Sekundarstufe I das Gymnasium besuchten. Diese Ergebnisse sind wichtig für die Bildungsberatung von Schülern und Auszubildenden, da sowohl die Wege zur Hochschulreife als auch das Alter bei Abschluss bei den Chancen im Arbeitsmarkt eine Rolle spielen.

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